STVV

Auch dieses Jahr greift die STVV aktuelle Themen auf.

Bei exotischen Heimtieren wie Reptilien ist eine Haltung, die deren ethologische Bedürfnisse respektiert, besonders wichtig, um Erkrankungen oder Beeinträchtigungen des Wohlbefindens zu vermeiden. Wie wir vom Verhalten dieser Tiere auf respektive Mängel schliessen und Abhilfe schaffen können, darüber wird Anett Dreihaupt von der Universität Leipzig, deren Spezialgebiet Reptilien sind, referieren.

Besonders bei durch Kriegserlebnisse traumatisierten Hunden, aber nicht nur bei diesen, spielt Lärmempfindlichkeit eine grosse Rolle. Gonçalo Pereira, Verhaltenstierarzt mit Spezialgebiet Tierschutz, teilt seine diesbezüglichen Erfahrungen mit uns. Sein nächster Vortrag beschäftigt sich mit der Rolle des Schmerzes bei Verhaltensänderungen und wie man damit umgeht.

Haustiere und Kinder: das Zusammenleben verläuft nicht immer harmonisch und kann für alle Beteiligten mit Stress oder sogar Gefahren verbunden sein. Anne McBride, die zugleich Psychologin und Verhaltensspezialistin ist, wird dieses Thema von verschiedenen Gesichtspunkten her beleuchten. Welches Tier, wann, wie, welche Erwartungen hat die Familie an Tier und Kind, wie ist die Perspektive des Kindes und was verspricht sie sich davon; was ist dabei zu beachten, damit sowohl Heimtier als auch das familiäre Umfeld auf ihre Kosten kommen.

Durch verbesserte Prävention und Therapiemöglichkeiten erreichen Heimtiere heutzutage ein immer höheres Alter, oft mit entsprechenden Begleiterkrankungen. Ein besonders in der Veterinärmedizin zu hinterfragendes Thema: wie weit kann/darf man in der Therapie und Lebenserhaltung bei unseren Heimtieren gehen, ab wann ist eine Euthanasie zu empfehlen oder sogar unabdingbar, um Wohl und Würde des Tieres nicht zu gefährden? Wie geht man dabei vor? Tiermedizinische Ethik und entsprechende Forschungsarbeit ist das Spezialgebiet von Tierärztin Svenja Springer.

Viele Tierbesitzer vermeiden oder fürchten einen Besuch beim Tierarzt, da ihr Tier übermässig gestresst oder aggressiv ist; wichtige Untersuchungen, Eingriffe oder Therapien können nicht oder nur beschränkt stattfinden. Aber mittels «Stressarmem Handling» und sogenanntem «Medical Training» kann Abhilfe geschaffen werden oder wenigstens die Situation für Heimtier und Halter*in verbessert werden. Marianne Furler und Andrea Heiniger, beide Verhaltenstierärztinnen und auf diese Thematik spezialisiert, stellen Lösungsansätze vor.

Anneli Muser
Programmverantwortliche STVV